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10. "Ranch del Carmen" oder so ähnlich!

Aktualisiert: 20. Mai


Tatsächlich! Der Hausverwalter kommt ans Tor.

Mit Händen, Füßen und dem „altbewährten Dr. Google Übersetzer“ geht es los. Wir tauchen ein in eine völlig andere Welt. Der Hausverwalter erzählt uns, dass der Herr und die Dame vor drei Monaten verstorben sind und der Erbe Narzisso das Grundstück geerbt hat. Er beginnt mit seiner Führung und erzählt fleißig weiter. Was wir zu sehen bekommen, verschlägt uns die Sprache.


Das Grundstück umfasst drei Hektar Land inklusive eines kleinen Bachlaufs. Es gibt ein Haupthaus, dahinter ein

Gästehaus, das Haus des Verwalters, mehrere kleine Schuppen, große überdachte Terrassen, zwei Außenpools, ein Poolhaus mit Pool und Sauna sowie viel Land mit verschiedenen Obstbäumen (hauptsächlich Mangobäume des brasilianischen Altbestands). Wir sehen eine Dattelpalme, mehrere Macadamia-Nussbäume, einige Limettenbäume und viele weitere Bäume.


Zwischen Gesprächen via Google Übersetzer, Händen und Füßen mache ich einige Fotos und drehe Videos. Es ist ein riesiges Areal – die Gebäude sind vom Alter und der Regenzeit ziemlich in die Jahre gekommen. Die Elektroleitungen verlaufen oberirdisch und sind alles andere als sicher. Sie reichen von einem Gebäude zum nächsten und hängen stellenweise wild in der Gegend herum. Sehr fragwürdig!


Des Weiteren ist das Grundstück sehr abschüssig, was bedeutet, dass bei Regen ausnahmslos alle Gebäude mit Wasser bespült werden – sichtbar im Gästehaus, wo alle Holztüren aufgequollen sind. Trotzdem frage ich den Verwalter nach dem Preis, und mir stockt der Atem: Er sagt, es solle nur 50.000 USD kosten. Ich frage noch einmal nach, und er bestätigt. Kann das wirklich sein? An sich ein Schnäppchenpreis! Schitt auf den abschüssigen Teil – man könnte damit so einiges machen: hochsetzen, alle Gebäude abreißen, etc. Hier sei jedoch noch einmal angemerkt: Wir wollen lediglich ein Gefühl für die Gegend bekommen und herausfinden, wie sich alles genau verhält. Kaufen kommt für uns erst einmal nicht in Frage, da viele Dinge im Vorfeld geklärt sein müssen.

Ich frage den Verwalter noch nach dem Titel des Grundstücks, und er bestätigt, dass hier alles in Ordnung sei.


Wir verabschieden uns höflich, bedanken uns für die Zeit und die Besichtigung und fahren weiter nach Hause.

Wir berichten Moni von unseren Erlebnissen und hören im Hintergrund Camper, die auf dem vorderen Teil von Monis Grundstück Einzug gehalten haben. „Die Oberländer“ sind da – eine Familie mit zwei Kleinkindern, die quer durch Südamerika mit dem Camper unterwegs ist. Krasse Nummer! Aber scheinbar finden sie das toll.

Wir erzählen Moni weiter vom Grundstück und dem angegebenen Preis des Verwalters. Moni sagt, dass allein das Grundstück den Preis locker wert sei. Nebenbei bereiten wir schon den Grill vor. Lars fährt mit dem Oberländer Christian noch einmal schnell zum Supermercado, denn die Oberländer grillen selbstverständlich mit. Wegen der Kinder allerdings schon früher als wir, da diese ins Bett müssen, bevor sie anfangen, quengelig zu werden.

Ich bin froh, nun etwas mehr Ruhe zu haben – das ist nichts für meine Nerven!


Nachdem Moni die Hunde abgefüttert hat, essen wir gemütlich für uns und beginnen die weitere Planung nach Ciudad del Este. Und Gott sei Dank haben wir Moni an unserer Seite, die uns wertvolle Tipps gibt.

Wir suchen immer noch ein Hotel und erreichen das Ostria nicht – haben es über Instagram versucht und über WhatsApp. Hier ist es übrigens üblich, Reservierungen oder Bestellungen per WhatsApp zu tätigen. Wie fortschrittlich! Ich bin gespannt, ob wir alles an einem Tag schaffen oder doch zwei Tage benötigen. Unseren Rückweg planen wir über Encarnación mit einem vorherigen Zwischenstopp im Hotel Papillon in Bella Vista.

Das sind alles wertvolle Tipps von Moni – sie ist unser wandelndes Google Maps mit Sehenswürdigkeiten und so vielen Erfahrungen. Wir sind immer noch tief beeindruckt von Monika und ihrem Wissensschatz.

Wir hören täglich von ihr Geschichten, die das Leben schreibt – wie viel man doch in einem Leben erleben kann, wenn man offen durch die Welt geht, sich auch in schwierigen Zeiten nicht unterkriegen lässt, sondern den Kopf hebt und einfach weitermacht, egal was kommt. Die kleinen Dinge des Lebens zu schätzen lernt und alles ausprobiert.


An dieser Stelle fällt mir etwas Wundervolles ein, ich zitiere:

*„Sie werden dich ‚verrückt‘ nennen, weil du es bist – weil du mit der Gabe geboren wurdest, Dinge anders zu sehen, und das macht ihnen Angst.

Sie werden dich ‚intensiv‘ nennen, weil du es bist – weil du mit dem Mut geboren wurdest, alles voll und ganz zu fühlen, und das schüchtert sie ein.

Sie werden dich ‚egoistisch‘ nennen, weil du herausgefunden hast, dass du das Wichtigste in deinem Leben bist.

Sie werden dich auf viele Arten angreifen – mit vielen Urteilen, für lange Zeit. Aber bleib fest in dir und in dem, was du willst, und ich sage dir: Eines Tages werden sie kommen und dir sagen: ‚Danke für dein Sein!‘“*

– Frida Kahlo


Wie das doch passt.

Tja, wann wir endlich losfahren nach Ciudad del Este? Und was noch zwischendurch passiert? Das erfahrt ihr im nächsten Teil. Bleibt dran!

 
 
 

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