13. Pure Naturgewalt - Iguazú!
- Steffi Semla
- 26. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Mai

Nachdem ich die Männer pünktlich, wie abgesprochen, um 08:00 Uhr geweckt habe und die beiden noch einen kleinen Snack beim Frühstück eingeworfen haben, bestellen wir an der Rezeption ein Taxi, das uns nach Argentinien fährt und vor Ort wartet, bis wir fertig sind. Ja, wir haben uns für die argentinische Seite der Wasserfälle entschieden. Warum wir mit dem Taxi fahren? Ganz einfach! Zur kurzen Erklärung: Man sollte nicht mit dem Leihwagen in ein anderes Land fahren, denn das könnte fatale Folgen haben – von Diebstählen bis hin zu Unfällen. Das Taxi, inklusive Warten und Hin- und Herfahren, kostet uns 600.000 GS, umgerechnet ca. 65 €. Vielleicht hätten wir noch verhandeln können, aber wir finden den Preis angemessen, und es ist uns die Sache allemal wert.
Unser Taxifahrer sammelt uns also ein, und wir beginnen wie wild, irgendwelche Papiere auszufüllen – so eine Art Bescheinigung, Visum oder Ähnliches. Als wir mit Hilfe des Google Übersetzers probieren herauszufinden, worum es sich handelt, und nach einigen "Nichtreaktionen" unseres Taxifahrers, wird uns klar, dass er schwerhörig ist. OK, den versuchten Smalltalk hätte ich mir also sparen können. Die Männer brechen in Gelächter aus.
Es bleibt also aufregend. Da der Informationsfluss mit unserem schwerhörigen Taxifahrer, unseren super nicht vorhandenen Spanischkenntnissen und Google Übersetzer etwas schleppend läuft, schweige ich lieber und versuche, alles einfach laufen zu lassen. Schön, dass wir dann doch mitbekommen, dass wir über Brasilien fahren müssen, um nach Argentinien zu gelangen. Wir versuchen, unsere 2,5-stündige Autofahrt zu genießen, was zeitweilig etwas schwierig ist, denn der Verkehr kann einen ganz schön fertig machen. Aber ey, Leute, ich kann euch sagen: So wahnsinnig viele Autos und Motorräder habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen, wie an der Grenze nach Brasilien. Alle fahren dicht an dicht und wollen schnell rüber. Das Krasseste daran – kein einziger Unfall!
Das Laute verschwindet langsam, und wir sehen rechts und links nur noch Urwald, als wir die ersten eigenartigen Warnschilder sehen. Sie sind bunter und viel größer als bei uns in Deutschland. Ihr kennt ja unsere Warnschilder „Achtung Wildwechsel“ oder Ähnliches. Hier sind die Schilder quadratisch, praktisch groß, mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung und einem Leoparden darauf. Wir sind irritiert! Und uns wird erstmals klar: OMG, wir sind im Dschungel. Am Nationalpark Iguazú angekommen, sind wir nur noch am Staunen. Es ist alles so groß. Wir kaufen unsere Eintrittskarten für (Achtung, andere Währung: ARS) 45.000 ARS, umgerechnet ca. 34,55 € pro Person, marschieren los und orientieren uns erst einmal.

Wir entscheiden uns für die orangene Route zu Fuß, damit wir alles sehen können: Salto Bossetti, Salto Eva, Salto Adán, Salto Mbigua – wir sind einfach nur noch geflasht von dieser Naturgewalt! So wunderschön und beeindruckend, man kann es kaum in Worte fassen. Wir wandern den Weg zum Zwischenstopp, um eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Oh, schau mal, hier gibt es tatsächlich Slushies. Wir entscheiden uns für Ananas und Frucht mit Limone, dazu gibt es Pollo-Wraps, die nicht ganz so lecker sind, wie sie aussehen. Und was soll ich sagen – teuerstes Essen ever! Umgerechnet kostet uns der Spaß 45,27 €. Hilft ja nix, denn etwas anderes gibt es eh nicht. Nachdem wir noch kleine dreiste Nasenbären sehen durften, machen wir uns auf zur Bimmelbahn, die uns zum Salto Diabolo bringen soll.

Wir waren schon von den „kleinen“ Wasserfällen begeistert, aber der Diabolo übertrifft alles! Mir fehlen die Worte, und ich verliere meine Muttersprache. Es ist ein solch beeindruckendes Gefühl, auf der Plattform zu stehen, mitten in dieser wahnsinnigen Naturgewalt. Überall läuft und schäumt das Wasser nach unten. Es ähnelt einem riesigen Waschbecken voll mit Wasser, aus dem man den Stöpsel zieht. Hammer! Selbst die Worte, die ich gerade wähle, können dieses Erlebnis nicht widerspiegeln, was vor uns zu sehen ist. Das muss man einfach mal erlebt haben, und ich bin mir sicher, an dieser Stelle verspreche ich nicht zu viel.
Unsere Rückfahrt zum Hotel verläuft genauso spektakulär wie unsere Hinfahrt 😁. Wieder heil im Hotel angekommen, heißt es erst einmal duschen, fix und fertig noch etwas essen & trinken und langsam ins Bett verschwinden.
Denn am nächsten Tag ist Brasilien dran. Wir wollen uns ja den „Parque Das Aves“ anschauen. Ob wir den gleichen Fahrer bekommen und der Vogelpark uns genauso flasht wie die Naturgewalt? Bleibt dran und lest beim nächsten Mal mehr.
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