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12. Ciudad del Este, wir kommen!

Aktualisiert: 20. Mai

Für meine Verhältnisse stehe ich heute relativ spät auf und stelle fest: ganz schön frisch draußen. Ich werfe mir meinen Hoodie über die Schultern. Etwas leichter hat es der Tag, und ich freue mich auf unsere Autofahrt Richtung Brasilien/Argentinien – genauer gesagt nach Ciudad del Este.


Wir frühstücken mit Moni, die uns frische Brötchen gebacken und tolle Eieromeletts mit Gurke, Schinken und Käse gemacht hat. Gestärkt packen wir unsere sieben Sachen, kontrollieren noch einmal Müll, Kühlschrank, Zimmer etc. und fahren gegen 12:45 Uhr los. Moni gibt uns noch Trockenobst (Mango und Papaya) mit und wünscht uns eine schöne Reise. Ab durch Piri zum Tanken: 42 Liter für 42 €, dann noch zum Bankautomaten, um Bargeld abzuheben, und los geht's auf die Ruta 2. Wir brauchen nirgends großartig abbiegen. Die Strecke ist weitläufig und scheint unendlich – die Weite, dieses satte Grün. Es spiegelt Freiheit.


Die Ruta ist eigenartig in ihrer Geschwindigkeit: 110 km/h, 80 km/h, 60 km/h, 40 km/h – Fußgänger gehen über die Straße, dann darf wieder schneller gefahren werden. Wir kommen gut voran und sind mehr oder weniger am Staunen. Jeder lässt die Fahrt über seine Gedanken kreisen. Immer wieder stolpere ich über den Satz der Tigerente: "Oh, wie schön ist Panama!" Ich kichere in mich hinein und verdränge das schnell wieder.


Hunger macht sich breit, doch wir haben nur Wasser in den Kühlkannen dabei und in der Weite der Landschaft natürlich keine Möglichkeit, mal eben etwas zu essen zu besorgen. Die Laune wird ein wenig schlechter; nichts ist schlimmer als Hunger auf einer langen Autofahrt. Mir fällt das Trockenobst von Moni wieder ein, und das wird schnell herausgekramt. Boah, was ist das lecker! Es rettet uns zumindest übergangsweise, und ich hoffe, dass wir nicht mehr so lange fahren müssen.


Wir stellen fest, dass die Gegend zwar auf ihre Art schön ist, mit viel Reichtum zwischendurch – große, neue Landmaschinen im Umfeld von Caaguazú –, dennoch fühlen wir nichts so wie in Piri.

Piri hat unser Herz geöffnet. Es ruft nach Hause!



Völlig fertig kommen wir gegen 17:30 Uhr im Hotel Megal Suites in Ciudad del Este an und können Gott sei Dank auf Englisch einchecken, was die Angelegenheit etwas beschleunigt. 🙂 Wir parken das Auto um, bringen unsere Sachen aufs Zimmer und gehen dann nach unten zum Essen.


Halb verhungert – jeder von uns könnte ein halbes Schwein auf Toast vertragen – bestellen wir Hamburger und Getränke. Da die beiden Männer so großen Hunger haben, bestellen sie sich noch eine BBQ-Pizza mit Pollo hinterher. Ich entscheide mich dann doch eher für einen Nachtisch, Bombon Helado – eine Eisbombe oder so 😂.



Wir sitzen noch etwas länger und tauschen uns aus. Immer wieder kommen verschiedene Ideen und neue Fragen auf, die wir zu Hause klären sollten.


Abgekämpft und mit der nötigen Bettschwere gehen wir schlafen.

Zumindest versuchen wir das, bis um 3:30 Uhr ein riesiger Streit auf dem Flur direkt neben unserer Zimmertür ausbricht. Meine Güte, was für eine grauenvolle Nacht! Es ist stickig im Zimmer, und ich beschließe unweigerlich aufzustehen. So kann ich in Ruhe frühstücken, ein wenig Spanisch lernen, und es gibt mir Zeit, nachzudenken. Leider gibt es so früh noch kein Frühstück, und ich muss warten. Ich stapfe also in den Innenhof, wo ich wenigstens rauchen darf, schnappe mir mein Reisetagebuch und fange an zu schreiben. Danach beginne ich mit den spanischen Vokabeln. Endlich sehe ich Hotelpersonal, das sich scheinbar ums Frühstück kümmert. Höflich bitte ich um eine Tasse Kaffee, die ich auch bekomme. Ihr glaubt gar nicht, wie gut das tut! Eine Tasse Kaffee nach so einer Nacht – unbezahlbar! Nach der Tasse Kaffee mache ich mich auf den Weg zum Frühstück. Wow – große Auswahl mit allem, was das Herz begehrt. Von herzhaft bis süß – wirklich für jeden etwas dabei. Ich bin echt überrascht.

Wie und wohin wir weiterfahren, wie lustig oder unlustig manche Situationen sein können? – bleibt dran.

 
 
 

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