7. Für jeden das passende dabei!
- Steffi Semla
- 14. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Mai

Oh Wunder, meine beiden Schnapsdrosseln sind heute total groggy und kommen irgendwie nicht durch den Tag. Woran das wohl liegen mag? 🤣 Ich verzupfe mich zu Moni, denn sie hat zum Frühstück eingeladen. Wie lecker das wird – im Quincho (so nennt man hier die überdachten Außenbereiche) ganz entspannt mit frischer Papaya, frischer Mini-Ananas und natürlich mit Monis selbstgebackenen Brötchen etc. frühstücken. Leider zu früh gefreut...
Ich höre das Tor (mit einem lauten Töööröööööhhhhh), kommt Diedrich reingefahren und bringt Massen an gefrorenem Mangopüree mit, das ganz schnell in die Tiefkühltruhen bei Moni verräumt werden muss. Ich packe selbstverständlich mit an. OMG, es nimmt kein Ende – ich wusste gar nicht, wie viele Kisten man in einem SUV stapeln kann. Das Auto sah jetzt auch nicht so groß aus 🤷♀️Chris und Lars stoßen dazu und helfen auch gleich mit – viele Hände, schnelles Ende.
Danach decken wir gemeinsam den Tisch im Quincho, um zusammen frühstücken zu können.
Diedrich gesellt sich zu uns. Ursprünglich kommen er und seine Familie aus der Schweiz, und er war in seinem "ersten Leben" Datenbankinformatiker. Beim Frühstück hören wir ihm gespannt zu und saugen alle Informationen wie ein Schwamm auf. Er erzählt uns von den Dramen in der Werkstatt bis hin zu seinen Finanzerfahrungen. Zwischendurch müssen wir ein wenig schmunzeln über die unglaublichen Geschichten, die er erzählt.
Das Tor trööööööhhhöööötet wieder, und es kommt weiterer Besuch. Dieses Mal sind es Yvonne und Rainer mit den Kindern. Da Moni gerade irgendwie bereit ist, Mittagessen für alle zu kochen, helfe ich ihr beim Schnippeln. Währenddessen frage ich Moni über den weiteren Besuch aus. Die Familie ist seit fünf Jahren in Paraguay, und Yvonne sitzt im Rollstuhl, kann nur den Kopf bewegen und sprechen. Was genau an dieser Familie so faszinierend ist? Zurück zu den Wurzeln! Sie stehen füreinander ein und versorgen Yvonne mit Hingabe – ohne Murren und Knurren. Beim Essen erzählen sie Teile ihrer Geschichte und, dass sie seit fünf Jahren in Paraguay leben. Sie züchten nun Enten auf ihrem riesigen Grundstück. Die Tochter geht noch zur Schule, und der Sohn macht eine Ausbildung im Handwerk. Wir sind beeindruckt von einer so selbstlosen Familie.

Wir sitzen zu neunt am Tisch und lassen uns das Mittagessen von Moni schmecken. Stunden später gibt es noch leckeren Kuchen und Kaffee.

Es ist bereits 15:30 Uhr, und wir müssen noch Besorgungen für Silvester machen. Doch vorher wird gemeinsam fix abgeräumt und abgewaschen. Ich muss ständig daran denken, wie wundervoll es doch ist, wenn sich jemand mit so viel Liebe um dich kümmert. Mir läuft eine Gänsehaut über die Arme – ich finde das einfach nur klasse. Wir verabschieden uns von allen mit einem baldigen Wiedersehen und fahren in den Supermercado um die Ecke.
Wir kehren um 18:45 Uhr bei Sylvia und Torsten ein, um die abgesprochenen Getränke etc. vorbeizubringen. Natürlich versacken wir mal wieder – dieses Mal allerdings nur bis acht. Wir lassen den Tag bei uns am Haus Revue passieren und gehen mal wieder viel zu spät ins Bett. Irgendwie auch zu schön, um ins Bett zu gehen.
Am nächsten Tag beschließen wir, heute mal gar nichts zu machen, außer später nach Caacupé zum Einkaufen zu fahren. Wir fragen Moni, ob sie Lust hat mit zu grillen. Sie bestätigt, und wir freuen uns, auch mal etwas für sie machen zu dürfen – ohne, dass sie ständig alle anderen bewirtet.
Zwischen Fleisch einlegen, Kräuterbutter und Tzatziki machen (OMG, mit süßem Joghurt – voll vergriffen, auweia) geht es noch einmal in den Pool, und die Männer machen schon mal das Feuer am Quincho für den Grill an. Es ist ein toller Abend, und Moni erzählt uns ihre Lebensgeschichte – von Deutschland, ihrer Scheidung, dem Gang nach Spanien, ihren Berufen bzw. beruflichen Tätigkeiten, dem Kennenlernen ihres zweiten Mannes Bruno (der unweigerlich aussah wie der Nikolaus), wie es sie nach Paraguay verschlagen hat und auch die nicht so schönen Dinge des Lebens, als er starb.
Dann erzählen wir von uns: Chris von sich und seiner Situation; Lars und ich, was wir so machen bzw. gemacht haben; unserem Wunsch des Auswanderns und dem Gefühl, wie schön das Land und die Leute sind.
Alles in allem war es für uns alle ein gelungener Abend. Nach dem Aufräumen verabschieden wir uns von Moni, die kurz darauf Boy freilaufen lässt – die Nachtwache wird quasi aktiviert. 😜
Wir setzen uns noch zu dritt bei uns am Haus zusammen und lassen auch diesen Tag Revue passieren, diskutieren ein wenig und gehen alsbald ins Bett. Dieses Mal quartiere ich mich aus, damit Lars ohne Schnarchen schlafen kann – lach.
Wie es mit unserer Reinfeierei mit Sylvia, Torsten und Paraguayern läuft und wie sie alle feiern können – beim nächsten Mal. Bleibt dran! 😉
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